Mehr als 50 Personen kamen zum Auftaktkonzert des Glockenspiel-Workshops in den Park
der Henriettenstiftung. Die dänische Carilloneurin Ann-Kristine Christiansen spielte
klassische und moderne Werke, von Wolfgang Amadeus Mozart
bis zu Leonhard Bernstein. Damit ist der Jubiliäums-Workshop
eröffnet. Insgesamt 26 Teilnehmende
aus ganz Deutschland sind gekommen, um sich mit dem Carillon, dem konzertant gespielten
Glockenspiel, vertraut zu machen.
Das ist eine vielfältige Gruppe, sagt Anke-Christina Müller, die Kantorin
und Carilloneurin der Henriettenstiftung, die die organisatorische Leitung des Kurses
hat. Das sind erfahrene Künstler ebenso wie die Berufs-Organisten, die jetzt
neu das Carillonspiel lernen wollen.
Und da sind mehrere nebenberufliche Organisten,
die sich für das Carillon interessieren. Denn, so sagen es drei Interessierte
aus Melle bei Osnabrück, in ihrem Ort wird ein Carillon gebaut und sie wollen
demnächst selber Konzerte geben.
Dabei ist das Carillonspiel recht schwierig. Denn die 49 Glocken des Carillons in der Henriettenstiftung werden über eine Mechanik angeschlagen. Die Drahtseile der Klöppel enden an einem Spieltisch, der – statt mit Tasten wie beim Klavier – mit Klöppeln ausgestattet ist, und die müssen mit der Faust kräftig heruntergeschlagen werden, damit ein Ton entsteht. Dann aber ist es schon eine Kunst, Unterschiede in der Lautstärke deutlich zu machen zwischen „piano“ und „fortissimo“.
Mit dabei ist auch das fahrbare Carillon von Olaf Sandkuhl aus Rostock. Die Glocken
sind auf einen LKW montiert, sodass es an unterschiedlichen Orten spielen kann. Dieses
Mal fährt das rollende Carillon auf einen Parkplatz außerhalb Hannovers,
damit Anhänger gleich das Gefühl für den Klang bekommen, aber die Umgebung
nicht gestört wird.
Die anderen Teilnehmenden üben am stumm zu stellenden
Carillon im Glockenturm der Henriettenstiftung unter der künstlerischen Leitung
von Wilhelm Ritter, dem erfahrenen Künstler aus Kassel und Augsburg. Der Kurs
endet mit einem Konzert am Sonntagnachmittag.
Bei herrlichem Sonnenschein und lauen Lüftchen lassen sich die Konzerte als
besonderes Erlebnis genießen. Die Töne brechen sich im Geviert der Gebäude
von Krankenhaus und Altenzentrum und vermischen sich mit den Geräuschen der Stadt
und den Naturtönen der Vögel. Außerdem sorgt das Diakonissenmutterhaus
einmal mehr für frische Waffeln, Kuchen und Getränke. Auf diese Weise können
auch Kinder Freude an klassischer Musik in ungewöhnlichem Gewand bekommen.
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