Zu einem beeindruckenden Konzert im Rahmen der 150-Jahr-Feiern der Henriettenstiftung
waren mehr etwa 100 Gäste ins Atrium des Krankenhauses gekommen. Es fand am Mittwoch,
25. August 2010 statt. Die beiden jungen Künstler, die Violinistin Solenne Paidassi
und der Pianist Ricardo Alvarez, spielten ein Programm mit kurzen markanten Stücken
unterschiedlicher Komponisten, von der beschwingten und temperamentvollen Schwalbenromanze
des ungarischen Komponisten Bela Sandor bis zum gefühlvollen kurzen Stück
Playing Love von Ennio Morricone.
Die beiden 25-jährigen Künstler traten auf im Rahmen eines Programms speziell
für junge Künstlerinnen und Künstler, das der weltberühmte Violinist
Yehudi Menuhin ins Leben gerufen hat. Unter dem Titel „Live Music Now“
können junge Musikerinnen und Musiker Konzertpraxis erwerben. Sie musizieren
an ungewöhnlichen Orten, wie hier im Krankenhaus, um klassische Musik zu den
Menschen zu bringen.
Das Atrium des Krankenhauses ist in der Tat ungewöhnlich. Denn der Eingangsbereich
ist weitläufig und hell gestaltet, fast wie ein südländischer Marktplatz
mit Brunnen, Restaurant und Grünflächen. Patienten können von den Galerien
der oberen Stockwerke aus zuhören. Gleichzeitig kommen Angehörige ins Krankenhaus
und gehen durch die Eingangshalle, sodass die Musik auf eine Geräuschkulisse im
Hintergrund stößt.
Diese Atmosphäre erfordert Konzentration von den Künstlern. Die beiden,
Solenne Paidassi aus Frankreich und Ricardo Alvarez aus Mexiko, haben ein faszinierendes
Programm zusammengestellt, das sich diesen Gegebenheiten gewachsen zeigte. So spielten
sie einen Tango des argentinischen Komponisten Astor Piazzola, der den Tango von
Südamerikas Straßen in den Konzertsaal gebracht hat, ohne ihm das Temperament
zu nehmen. Ricardo Alvarez erzählte zu einer anderen Komposition eine Geschichte.
Das Stück dauert nur eine Minute. Es wurde komponiert von einem Künstler,
der nur auf einem Schiff gelernt hatte zu leben und zu komponieren.
Mit ihm sollten
Tonaufnahmen gemacht werden. Aber er spielte so ungewöhnlich und nicht verständlich,
dass das Projekt schon fast scheiterte. Aber als er auf einem Bildschirm Szenen mit
einer beeindruckend schönen Frau sah, wurden seine Töne verständlich –
und wunderschön, und es entstand das zärtliche Musikstück „Playing
Love“. Es dauert nur eine Minute, und zwar genau so lang, wie diese Szene auf
dem Bildschirm zu sehen war.
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